Wow, was für ein langes Wochende.. im Trabi über Zwickau nach Berlin. Das war unser ersehntes Ziel. Nachdem Klaus Brinkmann Anfang des Jahres die kurze Info gab, dass es dieses Jahr zum 30 ten Jahrestages des Mauerfalls wieder eine Sternfahrt in Berlin geben soll, haben wir uns diesen Trip geplant.
Untergebracht waren wir bei Freunden in Berlin Pankow. Nein, wir mussten nicht mit einem Sonderzug fahren, der Trabi hat die die insgesamt 1504km hin und zurück ohne Probleme bewältigt.
Am 7.11. sind Daggie und ich erstmal über Land, ohne Autobahn bis Schwäbisch-Hall gefahren. Das war schon sehr angenehm, abgesehen von einigen Autofahrern, die durch ihre Fahrweise uns kurzfristig ins schwitzen gebracht haben. Zarter Zweitaktduft in Stuttgart und Umgebung 🙂
Auf der Autobahn lief es dann bei sonnigen, trockenem Wetter super in Richtung Zwickau. Dort hatten wir eine Übernachtung eingeplant. Erst in das August Horch Museum – Dem Ort der Entstehung des Trabant. Dann im Schlosshotel Schweinsburg in Neuenstein/Pleiße übernachten.
Beides war sehr schön. Das Museum ist wirklich eine Reise Wert. Man sieht die Anfänge der Auto Union, DKW, IFA, Audi, Horch…bis zum Trabant. Die verschiedenen Trabant Modelle, Studien und allerlei andere Andenken aus Zeiten der DDR. Das Hotel war ein vor 25 Jahren umgebautes Schloss. Sehr schöne Zimmer, nettes Personal und sehr gutes Essen. Das Hotel kann mehr sehr empfehlen, wenn man mal in Zwickau etwas Zeit verbringen möchte.
Am 8.11. ging es dann weiter über Landstrasse und Autobahn nach Berlin. Wie gesagt, wir konnte bei Freunden unterkommen. Nachmittags ging es erstmal zum ersten Vorab Checkin beim Hellweg an der Ostbahn / Nahe Ostbahnhof. Dort war auch der Startpunkt der Sternfahrt am 9.11.
Klaus hat hier die Anmeldeformulare bekommen und wir haben unsere Sticker erhalten, die uns berechtigen teilzunehmen. Es waren 100 Fahrzeuge erlaubt, denn es ging mit Polizeieskorte durch Berlin. Die Polizei hat für uns die Kreuzungen etc. gesperrt, so dass wir in einem Stück mit den Fahrzeugen durchfahren können.
Es war auch schon am Freitag abend das Fernsehen da. Die Teilnehmer aus Frankreich wurde gefilmt und interviewt. Das wurde dann in der Spätausgabe der rbb Abendschau gesendet.
Das Wetter war am Samstag nicht ganz so schön und trocken wie die Tage vorher. Es regnete etwas, und es war mittlerweile recht kühl geworden. Nur noch knappe 5 Grad.
So war es im Trabi nicht wirklich kuschelig, aber es war einfach ein grandioses Gefühl mit so vielen Ostfahrzeugen diese Sternfahrt anzugehen.
Nachdem alle registriert waren gab es eine kleine Ansprache von Klaus ging es dann kurz nach 10 Uhr los. Das war schon was besonderes am 9.11. mit unserem Trabi in dieser Kolonne mitfahren zu dürfen. „Verrückte“ Enthusiasten aus Schweden, Holland, England, Frankreich, Tschechei, Schweiz und natürlich aus alle Teilen Deutschlands.
Die Kolonne „dampfte“ durch den Osten.
Die Streckenführung war:
„Start: An der Ostbahn/ Wriezener Karree (Parkplatz am OSTEL Hostel / Baumarkt Hellweg) – Straße der Pariser Kommune – Stralauer Platz – Stralauer Platz – Holzmarktstraße – Stralauer Straße – Molkenmarkt – Mühlendamm – Gertraudenstraße – Spittelmarkt – Leipziger Straße – Axel-Springer-Straße – Lindenstraße – Ritterstraße – Lobeckstraße – Gitschiner Straße – Hallesches Ufer – Reichpietschufer – Von-der-Heydt-Straße – Klingel-höferstraße – Hofjägerallee – Großer Stern – Straße des 17.Juni (Ausfahrt Ri. Ernst-Reuter-Platz) – Zwischenhalt nach 200m (Fototermin) – Wende – Großer Stern – Spree-weg – Paulstraße – Rathenower Straße – Perleberger Straße – Fennstraße – Müllerstraße – Chausseestraße – Invalidenstraße – Veteranenstraße – Fehrbelliner Straße –Kastanienallee – Schönhauser Allee – Bornholmer Straße – Bösebrücke – Bornholmer Str. – Jülicher Straße (Wende) – Ziel: Bornholmer Straße 65“
Es war der Wahnsinn. Die Menschen, die teilweise an den Strassenecken standen / stehen bleiben mussten jubelten uns zu. Das war sowieso klasse, wir auch im Vorfeld Autofahrer gegrüsst haben, gewunken haben, einen angesprochen haben.
An der Siegessäule gab es einen Zwischenstop / Fototermin mit allen Fahrzeugen. Unglaubliches Gefühl in dieser super Stadt Berlin an solch einem Ort sein zu dürfen.
Hier ein paar mehr Bilder von der Sternfahrt: Fotoalbum Sternfahrt
Nach gut 2 1/2 Stunden kamen wir mit der Polizeieskorte wieder an unserem Ausgangspunkt an und es gab noch eine Menge Zeit sich mit anderen zu unterhalten.
Wir konnte mit unseren noch recht guten französischkenntnissen im Vorfeld auch zwei Franzosen helfen.
Die Engländer waren auch absolut witzig drauf. Die hatten echt eine lange Tour. Die Schweizer haben ihre Fahrzeuge mit einem Transporter bringen lassen, da die meisten Fahrer nicht mehr so jung waren.
Egal, wie auch immer, es war absolut genial.
Daggie und ich sind dann nach einem tollen Abend in Berlin am Sonntag mit Tempo 90 plus/minus 10km/h nach Hause gefahren. Bei besten Wetter. 8 1/2 Stunden hat es gedauert, mit Tankpausen und Essenspause. Keinerlei Stau. Ein Erlebnisreiches Wochenende ging leider viel zu schnell zu ende. Der Trabi hat die 1504km mit durchschnittlich 6.7l/100km bestritten.
Dank Decke war es auch mit der nicht so kraftvollen Krümmerheizung für Daggie auszuhalten. Es war sicherlich nicht das letzte Mail, dass wir mit dem Trabi solch eine Reise gemacht haben. Das War ein unvergessliches Wochende… Go Trabi Go